Während in den Hochwassergebieten die Aufräumarbeiten auf Hochtouren laufen, kann die Feuerwehr Rudmanns bereits eine erste Bilanz über die Einsätze in den letzten 7 Tagen ziehen:
Bereits am Freitag, dem 13. September, wurde eine Tauchpumpe für Auspumparbeiten angefordert. Als sich die Lage am Samstag drastisch zuspitzte, war seit den frühen Morgenstunden ein Teil der Mannschaft im Feuerwehrhaus versammelt, um die Gerätschaften und den Fuhrpark speziell für Hochwassereinsätze vorzubereiten. Anfangs wurden Kontrollfahrten durchgeführt, bis uns um 10:28 Uhr die erste Meldung erreichte: Ein Poolschacht drohte überzulaufen und Wassermassen drohen in eine Garage einzulaufen. Aus unserem KAT-Lager wurden Sandsäcke herbeigeschafft, gefüllt und als Damm aufgeschichtet. Der Poolschacht wurde ausgepumpt. Um 12:00 Uhr waren die Arbeiten hier vorerst beendet.
Auf der Rückfahrt zeigte sich bereits, dass die enormen Niederschläge ihre Spuren hinterlassen hatten: Böschungen waren instabil, kleine Bäche und Straßengräben verwandelten sich in reißende Flüsse. Um 15:56 Uhr wurde ein Kanalschacht verschlossen, um zu verhindern, dass Wasser in ein Haus gedrückt wird. Um 19:08 Uhr wurden wir zu einem Begleitweg neben der Umfahrung gerufen. Diese wichtige Verbindung zwischen Ratschenhof und Zwettl/Rudmanns stand komplett unter Wasser, sodass sie für Pkw unpassierbar war. Trotz intensiver Bemühungen, den Ablauf zu suchen und freizulegen, blieb dieser verstopft.
Um 20:20 Uhr drohte eine Drainage überzulaufen, sodass erneut Auspumparbeiten erforderlich waren. Um 21:51 Uhr heulten die Sirenen: T2 – Menschrettung, ein Pkw schwamm auf, eine Person befand sich laut erster Meldung noch im Fahrzeug. Mit Bus und LFA-B Rudmanns rückten wir zur Einsatzstelle aus. Glücklicherweise konnte sich die Person selbst befreien, das Fahrzeug wurde später von der FF Zwettl geborgen. Um 22:20 Uhr legten wir auf der Straße in Richtung Edelhof einen künstlichen Erddamm an, um das Geröll, das durch das Wasser auf die Straße gespült wurde, zurückzuhalten.
Der Einsatz ging am Sonntagvormittag weiter: Ein künstlicher See hatte sich gebildet und staute sich neben einer Gartenmauer an. Um ein Überlaufen in eine Garage zu verhindern, wurde mit einer Tauchpumpe der Wasserspiegel abgesenkt. Noch während dieser Arbeiten kam der Alarm zur Unterstützung in Zwettl. Die Syrnauerstraße wurde uns als Einsatzort zugewiesen, welcher aufgrund des Hochwassers nur über einen Umweg erreichbar war. Gemeinsam mit der FF Oberstrahlbach begannen wir, in zwei Objekten Wasser aus den Kellern zu pumpen. Gegen 10:45 Uhr wurde jedoch ein Rückzug angeordnet, da der Kamp wieder anstieg.
Nach einer kurzen Pause im FF-Haus Zwettl folgte der nächste Einsatz: Ein Damm in Ratschenhof drohte zu brechen. Gemeinsam mit der FF Stift Zwettl wurden Sandsäcke aufgeschichtet und mit einer Siloplane gesichert. Das benötigte Material wurde von der FF Zwettl zum Einsatzort gebracht. Direkt im Anschluss mussten wir einen umgestürzten Baum von der Straße entfernen. Gleichzeitig rückte unser zweites Fahrzeug zu einer weiteren Einsatzadresse aus, um eine Tauchpumpe in Betrieb zu nehmen. Am Abend wurde noch Wasser aus einem weiteren Keller gepumpt.
Am Montag wurden wir in den Mittagsstunden nach Stift Zwettl alarmiert, um dort gemeinsam erste Objekte vom Schlamm und Geröll zu befreien und zu säubern. Doch nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz: Nun heißt es, die Gerätschaften wieder zu reinigen und notwendige Reparaturen durchzuführen, um den Fuhrpark wieder auf Vordermann zu bringen.
Wir wünschen allen Einsatzkräften, die noch im Einsatz stehen, weiterhin viel Kraft und bedanken uns für die hervorragende Zusammenarbeit. Den Betroffenen wünschen wir viel Zuversicht und Stärke.